Für Ivan Meliksetian
„Hinübergegangen
In den Raum zwischen den Tönen,
Den Du so liebst,
Auf der Suche nach dem Atem der Klänge,
Dort bist Du hingegangen
Mit Deinen altersmüden Schritten.
Nun singst Du dort
Und Deine Seele tanzt!„
(Y.KK)
Unser hochgeschätzter Kollege und Pianist Ivan Meliksetian ist am letzten Tag des August 2024 verstorben. Seine und unsere tiefe Überzeugung, dass dies nicht das Ende seiner seelischen Existenz sein würde, verbindet uns weiterhin in liebevoller Erinnerung.
Wir sind sehr dankbar, dass er bis ins hohe Alter ein treuer, wunderbarer Begleiter aller Klassen im Fach Eurythmie blieb. Erst mit über 80 Jahren trat er etwas kürzer. Sein tiefes musikalisches Verständnis als angesehener Pianist und sein Interesse an der Anthroposophie und speziell der Eurythmie, war hierbei immer deutlich zu erleben und ganz besonders hilfreich.
Geboren wurde Ivan in Bakur, seine Wurzeln waren armenisch. Später fand er in Armenien die Möglichkeit seiner musikalischen Ausbildung und Tätigkeit, aufgewachsen in der damaligen Sowjetunion auch tief geprägt von der russischen, wie auch der europäischen Kultur. Diese Liebe und Offenheit brachte er dann auch nach seinem Umzug nach Deutschland mit. Hier begann er in den 1990er Jahren an der Freien Waldorfschule Vaihingen|Enz als Pianist zu arbeiten. Diese Tätigkeit führte er in vielfältiger Weise bis im Juni 2014 aus, dann wurde er kränklich und erholte sich nicht wieder davon. Mit Ivan Meliksetian konnte man wunderbare, tiefe Gespräche zu allen Themen dieser Welt führen und er hatte einen liebevollen, hilfreichen Blick auf die Unterrichtsstunden, die er ja im Team der Eurythmielehrer*innen begleitend beobachten konnte. Hier gab er mit all seiner Erfahrung jungen Kolleginnen hilfreiche Hinweise und unterstützte sie wo immer es nötig war. Manchmal mit dem Hinweis: „Ich glaube, du brauchst jetzt einen Apfelschnitz!“ Dann öffnete er seine Vesperbox und gab ein wenig Nervennahrung ab.
Über sein wunderbares Klavierspiel kann man nicht schreiben. Nur so viel: Er war sein Leben lang auf der Suche nach dem richtigen Atem der Motive und das ist genau das, was ein Eurythmist braucht, um sich durch die Musik tänzerisch getragen zu fühlen.
Seine Person und seine Kunst werden uns sehr fehlen, wir sind aber unendlich dankbar, dass wir ihn so lange bei und mit uns hatten!
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner lieben Familie.
I. A. für die Schulgemeinschaft, Yvonne Kühnle-Kurth